Restaurierung der Ölmühle |
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Am Rande der Hofreite der Familie Britz, jenseits des Mühlgrabens, befand sich um die Jahrtausendwende ein kleines, stark beschädigtes Fachwerkgebäude. Nur wenigen Einwohnern und einer Hand voll Denkmalschützer war bekannt, dass hier ein historisches Kleinod mit überörtlicher Bedeutung verfiel. ![]() ![]()
Es handelte sich um das Gebäude der früheren Ölmühle, die einmal Bestandteil der örtlichen Getreidemühle war. Der Bad Vilbeler Architekt Erich Seipp konnte der Entwicklung nicht tatenlos zusehen und brachte mit der Kontaktaufnahme zum Hessischen Landesverein zur Erhaltung und Nutzung von Mühlen (HLM) einen Stein ins Rollen, der sich zu einer ehrenamtlichen Arbeitslawine entwickeln sollte. Erich Seipp versicherte sich der Unterstützung des genannten Vereins in Person seines Vorstandsmitgliedes Karl-Heinrich Schanz, der fachlichen Beratung des Architekten Gustav Jung aus Bad Nauheim, des Einverständnisses des Eigentümers Manfred Britz und der organisatorischen Hilfe der Gemeindeverwaltung Niederdorfelden. Gemeinsam wurde die Sicherung des Kleinods Ölmühle vorangetrieben.
Leidenschaftlich wurde die Frage diskutiert, ob die Mahltechnik wieder in Betrieb genommen werden soll, was den Austausch vieler Originalteile erfordert hätte. Und würden Statik von Getriebe und Gebäude den neu erwachten Kräften standhalten? Nach sorgfältiger Beratung und Abwägung entschied der Förderverein sich für die Erhaltung der Originalteile und gegen deren Erneuerung, wobei finanzielle und wasserrechtliche Bedenken ebenfalls eine wichtige Rolle spielten. Als anschauliche Alternative wurde am Mühlentag 2008 ein Funktionsmodell im Maßstab 1:10 vorgestellt und in Betrieb genommen. Seit September 2008 wiederum wird in dem restaurierten Getreidemahlgang - allerdings mit Hilfe eines Elektromotors - Mehl produziert. Die Ölmühle Niederdorfelden erstrahlt nach der Restaurierung in neuem Glanz. |